Samstag, 30. März 2013

To belieber or not to belieber


Heute las ich in der Tiroler Tageszeitung über einen jungen Popstar (ich nenne keine Namen aber ein kleiner Hinweis: seine Fans sind die Beliebers) wie er einen Nachbarn attackierte und anspuckte. Hintergründe wurde nicht aufgeführt. In der Kolumne machte die Journalistin darauf aufmerksam, dass er ja noch ein Kind sei (der Popstar, nicht der Nachbar) und man deshalb Verständnis haben solle.
Also die meisten 19jährigen die ich kenne spucken zum Glück nicht Leute an, wenn ihnen etwas nicht passt. Und falls sie es täten würde wohl niemand sagen, dass ist ja noch ein Kind!

Später stoperte ich nochmals über die Angelegenheit, allerdings in einem weniger Star-freundlichem Medium. Da hat sich herausgestellt, dass selbiger Jungspund sich mit einem 230 PS starken Vehikel in seiner Wohnsiedlung mit über 130 km/h ausgetobt hat. Die kreischen Reifen (nicht Fans) riefen dann den Nachbarn auf den Plan. Dieser hat drei Kinder und fand die Angelegenheit wohl nicht so lustig sondern eher gefährlich. Er ging zum Popstar um ihm die Meinung zu sagen und an dieser Stelle wird die Geschichte wieder gleich: Jungstar attakierte den Nachbarn und spuckte ihn an.

Was ich an der Angelegenheit so widerlich finde ist der Fakt, dass die Geschichte und das Verhalten von Justin Bieber (ok, jetzt habe ich doch einen Namen genannt) so verharmlost werden. Das tragische ist ja, dass solche Vorfälle ihn ja nur bestärken in dem Gefühl, dass er sich solche Sachen herausnehmen kann. Zu dem Jungen sagt nie irgendwer NEIN. Seine Fans haben wahrscheinlich noch Mitleid mit ihm, der Arme ist so mißverstanden!
Die Agenda der Tiroler Tageszeitung in dieser Angelegenheit ist mir ehrlich gesagt nicht klar. Wurde hier nur schlecht recherchiert? Wollte man am Tag des Konzertes in Wien keine schlechte Presse machen? Warum dann ein so unkritischer "Fluff"-Artikel unter den Weltnachrichten auf Seite 2 gedruckt wurde entzieht sich auf jeden Fall meiner Kenntnis.